we want me – to want it
*bling* – eine neue E-Mail im bereits überfüllten Posteingang, Kabel die sich um den Bürotisch schmiegen: Vera Mühlebach funktioniert während «we want me – to want it» den KEINRAUM in einen künstlerischen Verwaltungsort um. Dieser kann, in einem bürokratischen System, als Ort für ästhetische, soziale und wirtschaftliche Werte verstanden werden.
Während der Ausstellung lädt die Keinraumverwaltung dazu ein, sich mit den bewussten oder latenten Wertvorstellungen der Kunst auseinanderzusetzen. Die Verwaltung hat dafür einen zweiteiligen Prozess entwickelt, in dem Besucher:innen einen obligatorischen Weg von der Vorabklärung zum Folgegespräch zurücklegen. Im Gespräch mit der Verwaltungsmitarbeiterin könnten die sozialen Interaktionen, die sich normalerweise hinter dem Begriff «Wert» verbergen, zum Vorschein kommen. Dies ist jedoch nur durch einen bürokratischen Prozess möglich: Ein überstürzter Besuch, ein oberflächlicher Wettlauf, ist ausgeschlossen.
Vera Mühlebach versteht ihre künstlerische Arbeit als eine relationale Recherche und lädt Besucher:innen in Installationen und Performances zu direkten Interaktionen ein. Sie verwendet Objekte, Texte und Aktionen als künstlerische Werkzeuge, die einem diversen Publikum den Zugang zu einem zwischenmenschlichen Austausch ermöglichen sollen.
Die von Vera Mühlebach evozierten Begegnungen umkreisen thematisch den Begriff des Wertes – zumeist spezifisch in Bezug auf den Kunstkontext – und hinterfragen die Verwicklung der Kunstschaffenden, des Publikums und weiteren Akteur:innen in den inhärenten Strukturen solcher Produktionsmechanismen.
Im Rahmen der cake session #9 von Vera Mühlebach laden wir Sie herzlich zu einem persönlichen Folgegespräch in der temporären Keinraumverwaltung ein. Mit der Verwaltungsmitarbeiterin werden Sie Ihre spezifischen Fragen und Anliegen – ausgehend vom Antrags-formular (Vorabklärung) – besprechen können: Der Austausch umkreist soziale Aspekte, die sich im Begriff und Verständnis von «Wert» verbergen. Unter anderem die Frage, was Kunst bewirken soll.
Das Gespräch dauert ungefähr 20 Minuten.