bread eaters chapter 1: Das Fundstück
“bread eaters chapter 1” ist eine Momentaufnahme ihrer journalistisch dokumentarischen Untersuchung des Beziehungsgeflechts Mensch – Kulturpflanze. Sie ist als Dialog konzipiert und wagt als inszenierte Fundstelle einer Scheibe Brot den Versuch, etwas aus der Gegenwart als Zeitzeugnis in die Zukunft zu transportieren. Die Künstlerin erarbeitet mittels Befragungen, Beobachtungen und einem Feldversuch Zugänge zur Materie «Weizen» und das daraus stehende Brot. Denn das Konzept Mehl, Wasser, Salz (im besten Fall) hat sich seit Jahrtausenden nicht verändert und wird es wohl auch in Zukunft nicht tun.
Alexandra Baumgartner (*1991, Zürich) untersucht das Beziehungsgeflechts Mensch – Kulturpflanze. Mittels Befragungen, Beobachtungen und einem Feldversuch erarbeitet die Künstlerin verschiedene Zugänge zur Materie «Weizen». Der Weizen und das daraus entstehende «Brot» – in dessen kulturgeschichtlichen Bedeutung die Begriffe Nahrung, Speise, Beschäftigung und Unterhalt widerhallen – werden dabei zu Instrumenten, mit welchen die Zukunft erforscht und imaginiert werden.
Brot kann als Zeitzeugnis der Menschheit gelesen werden: Die Rezeptur Mehl, Wasser, Zeit – und manchmal Salz, hat sich seit tausenden Jahren nicht verändert und wird es auch in Zukunft nicht tun. In der cake session #2 zu Alexandra Baumgartners Ausstellung «bread eaters chapter 1» besuchten wir das Weizenfeld der Künstlerin, auf dem sie als Feldversuch verschiedene Sorten anbaut. Bei einem Picknick diskutierte Baumgartner mit der Biologin und ehemaligen Weizenzüchterin Nicole Bischofberger über die verschiedenen Schritte in der Entwicklung einer neuen Weizensorte. Wie wird heute, angesichts einer sich verschärfenden Klimakrise und wachsendem Agrobiodiversitätsverlust, bestimmt, was morgen in unserem Brot steckt? Das Gespräch ermöglichte ein Blick hinter die Kulissen eines wenig bekannten Berufsfeldes und lud zum gemeinsamen Nachdenken über den Acker der Zukunft ein.
Es war wunderbar, vielen Dank an alle Teilnehmenden!
“Im kleinsten Kunstraum der Stadt Luzern entpuppt sich das Alltagsobjekt Brot als «Hyperobjekt», mit solch riesigen räumlichen und zeitlichen Dimensionen, dass es auf unheimliche Weise vertraut und fremd zugleich wird.”